Wenn die Seele erstarrt – den Freeze-Modus verstehen & liebevoll begleiten

Veröffentlicht am 21. Mai 2025 um 11:26

Kennst Du das Gefühl, innerlich wie eingefroren zu sein? Nicht vor Kälte, sondern weil das Leben zu laut, zu schnell oder einfach zu viel wurde? Du willst dich bewegen, etwas bewegen oder sagen, weinen oder schreien – und doch passiert: nichts. Du funktionierst nur noch. Oder ziehst dich ganz zurück. Vielleicht fühlst Du dich sogar wie betäubt. Nimmst nichts mehr wahr. Keine Stimmen im Außen. Keine Berührung. Kein Windhauch. Nicht die Sonne. Nicht dich.

Dann bist du nicht allein.

Was Du da erlebst, könnte der Freeze-Modus sein – eine uralte Überlebensreaktion deines Nervensystems, die uns Anno Dazumal das Leben gerettet haben kann.

 

Was genau ist der Freeze-Modus?

Der Freeze-Modus ist ein Zustand innerer Erstarrung. Eine Reaktion deines Körpers auf Gefahr, die er nicht bewältigen kann.

Er tritt ein, wenn weder Kampf noch Flucht möglich sind – und dein System entscheidet: „Ich halte einfach still, bis es vorbei ist.“

Wie ein Reh im Scheinwerferlicht. Oder ein Kind, das inmitten eines Streits aufhört zu atmen, um nicht aufzufallen.

 

Menschen im Freeze-Modus wirken äußerlich ruhig – doch innerlich tobt der Sturm.

 

Wie fühlt sich das an?

  • Du fühlst dich abgeschnitten von dir selbst
  • Emotionen scheinen weit weg oder gar nicht erreichbar
  • Dein Körper ist schwer, taub oder leer
  • Du möchtest handeln, aber kannst es nicht
  • Du funktionierst nur noch – im Autopilot-Modus

 

Diese Zustände können beängstigend sein, vor allem, wenn man nicht weiß, was passiert.

 

Doch du bist nicht falsch. Du bist nicht kaputt.

Du bist überfordert – und dein Nervensystem schützt dich.

 

Woher kommt der Freeze-Modus?

Der Ursprung liegt meist in der Vergangenheit.

In Erfahrungen, die zu viel waren – zu früh, zu heftig, zu einsam.

 

Vielleicht:

  • hattest Du in der Kindheit keine Wahl, dich zu schützen
  • wurdest Du übergangen, ignoriert, verletzt
  • musstest Du dich anpassen, still sein, aushalten
  • hast Du immer wieder deine Grenzen überschritten, um geliebt zu werden

 

Wenn solche Situationen häufiger vorkommen, wird der Freeze-Modus zur Gewohnheit. Er wird zur „Sicherheitsstrategie“ – auch wenn die Bedrohung längst vorbei ist.

 

Wie kannst Du damit umgehen?

Der Weg aus dem Freeze führt nicht über Druck oder Disziplin. Er führt über Sicherheit, Achtsamkeit und Sanftheit.

 

Hier ein paar erste Schritte:

 

1. Erkenne, was gerade passiert

Wissen entlastet. Du bist nicht verrückt. Dein System schützt dich. Das ist liebevoll.

 

2. Nimm deinen Körper wahr

Spüre deine Füße auf dem Boden. Reibe deine Hände. Lege eine Hand auf dein Herz. Komm ins Hier und Jetzt.

 

3. Erlaube dir kleine Bewegungen

Ein Atemzug. Ein Summen. Ein Dehnen. Dein System darf sich langsam auftauen – in deinem Tempo.

 

4. Sprich mit jemandem, dem Du vertraust

Teile deine Erfahrung. Verbindung heilt. Du musst das nicht allein schaffen.

 

5. Nutze sanfte Heilimpulse

Rituale, Energiearbeit, Achtsamkeitsübungen, geführte Meditationen oder Begleitung können dir helfen, wieder in Kontakt mit deiner inneren Wärme zu kommen.

 

Wege zur Heilung

Heilung ist ein Weg – kein Sprint.

Und: sie beginnt nicht damit, dass Du mehr tust, sondern dass Du fühlst, was da ist – mit deiner Eigenerlaubnis und in deinem Tempo.

 

Heilung bedeutet:

  • deinem Körper wieder zu vertrauen
  • deine Geschichte nicht länger wegzudrücken
  • liebevoll mit deinen alten Überlebensstrategien umzugehen
  • dir zu erlauben, lebendig zu sein – Schritt für Schritt

 

Und irgendwann spürst du es...

Dein System taut auf.

Dein Herz wird weich.

Du bist wieder da.

 

Wenn Du dich in diesen Zeilen erkannt hast und dir sanfte Begleitung auf deinem Weg wünschst, melde dich gern bei mir.

Ich begleite dich mit meiner Arbeit dabei, aus dem Freeze zurück in die Verbindung zu finden – zu deinem Körper, deiner Seele, deinem wahren Selbst.

 

Du musst nicht alleine auftauen.

 

Von Herz zu Herz, deine Kerstin Serannya 

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